Auch in Engi wird die Fernwärme zum Thema
Die tbgs plant einen weiteren Fernwärme-Verbund
Die Technischen Betriebe Glarus Süd (tbgs) durften an einer Informationsveranstaltung Anfangs Dezember in der Turnhalle Engi zahlreiche interessierte Einwohnerinnen und Einwohner zum geplanten Fernwärme-Projekt in Engi informieren. Das Potential für eine Realisierung - und der damit entstehende Mehrwert in verschiedenen Hinsichten - ist gross.
Die Annahme des Energiegesetzes an der Landsgemeinde 2021 hat das Thema Heizen schlagartig in das Bewusstsein vieler Immobilienbesitzer zurückbefördert. Die tbgs sieht sich als öffentlich-rechtlicher Energieversorger dazu verpflichtet, den politischen Willen in dieser Thematik aufzunehmen und wo möglich Hand zu bieten. Als Betreiberin der bestehenden Fernwärme-Verbünde in Linthal und Schwanden hat sich die tbgs dazu entschieden, gezielt weitere Projekte in diesem Bereich zu prüfen und gegebenenfalls zu realisieren.
Die Weseta als Wegbereiterin
Bau und Betrieb eines Fernwärme-Verbundes sind komplexe Unterfangen. Es müssen verschiedene Parameter stimmen, damit die Umsetzung des Projektes baulich Sinn macht und die Anlage später wirtschaftlich und mit erschwinglichen Preisen betrieben werden kann. Das traditionsreiche Textilunternehmen aus Engi möchte zukünftig ihre Räumlichkeiten nachhaltig beheizen und hat mit ihrer Initiative den Anstoss zum Projekt gegeben. Mittlerweile sind die tbgs alleine federführend, die Weseta Textil AG bleibt aber als wichtiger strategischer Partner an Board. "Wir können mit unseren Räumlichkeiten eine ansehbare Menge Heizenergie abnehmen und bieten zudem die Möglichkeit, in Teilen unserer bestehenden Infrastruktur die Heizzentrale zu erstellen", erklärte Conrad Peyer, CEO der Weseta Textil AG, an der Informationsveranstaltung.
Lokale Wertschöpfungskette als Trumpf
Sven Streiff, Leiter Fernwärme bei den tbgs, erläuterte auf den Ausführungen von Peyer aufbauend den Projektstand, erklärte die Funktionsweise eines Fernwärme-Verbundes und betonte den Vorteil der lokalen Wertschöpfungskette. Die Waldhackschnitzel, welche bereits bei den Anlagen in Linthal und Schwanden als Energieträger dienen, werden direkt von der Gemeinde Glarus Süd bezogen. Mit einem Ausblick auf ein mögliches Tarifmodell und der Feststellung, dass der Anschluss an ein Fernwärme-Netz auch bezüglich der jährlichen Kosten bei einer gesamtheitlichen Betrachtung durchaus mit den vorhandenen Alternativen mithalten kann, wurde die Informationsveranstaltung abgerundet. Im anschliessenden Austausch durften viele interessante Fragen der Anwesenden geklärt und Unklarheiten beseitigt werden.
Die tbgs gehen mit Abschluss der Informationsveranstaltung in eine nächste Phase des Projektes. Anfang 2023 werden definitive Interessensbekundungen eingeholt, sodass ein allfälliger Investitionsentscheid Mitte 2023 gefällt werden kann.
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